Mittwoch, 19. November 2008

Ausflug nach Sigiriya, 04 - 05.10.2008

Als ich am Freitag (03.10.2008) mit Stefani zur BuBa Beachbar gegangen bin, um dort die Anderen zu treffen, erzählte sie mir, dass am Wochenende ein Trip nach Sigiriya geplant sei und fragte mich, ob Yusuf, Valentin (Yusufs Mitbewohner) und ich auch mitkommen würden.
Wir hatte nichts von diesem Ausflug gehört (später stellt sich noch heraus warum).

Wer mehr über Sigiriya wissen möchte, möge sich bitte an http://www.wikipedia.de/ wenden.

Am nächsten Tag wollten sich alle (Stefani; Suvi, ein Mädchen aus Finnland; Valentin; Yusuf; Nuwan und Tschulaka, IAESTE-Mieglieder; ich) treffen, um zum Busbahnhof zu fahren, von dort aus nach Dambulla und dann nach Sigiriya zu fahren. Vereinbart war 7 Uhr, Stefani und ich kamen absichtlich um 7.15 Uhr aber immernoch zu frueh.
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Wer investigativ denken kann und sich mal die Namensliste anschaut und die ursprünglichen Teilnehmer rausfiltert, kann jetzt schon den eigentlich Zweck des Trips herausfinden, geplant wurde er übrigens von den IAESTE-Studenten.
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Wir sind also eine Stunde zum Busbahnhof und von dort aus knapp 4 Stunden nach Dambulla gefahren. In Dambulla haben wir uns dann den wirklich den marodesten Bus + Fahrer ausgesucht, den ich bisher in Sri Lanka gesehen hab.
Der Fahrer muss an die 90 Jahre gewesen sein und das einzige was man von hinten sehen konnte, war das graue, zerzauste Haar, was über den Rand der Fahrersitzlehne ragte, sein Gesicht war eigentlich nur ein Schaedel mit Leder darueber (wie der nur den Bus lenken konnte). Der Bus hatte anstatt der üblichen Bodenbleche Holzplatten als Fußboden, die sich bei jedem Schritt durchbogen. Das Dach war wahrscheinlich nur auf den unteren Teil aufgesetzt, da es sich während der Fahrt komplett unabhängig bewegte. Ich suchte mir einen vermeintlich sicheren Standort im hinteren Teil des Busses, wo ich feststellen musste, dass sich unter der tragenden Fußmatte auf der ich stand ein Loch befand, was mir einen freien Blick zur Straße eröffnete.
Jedenfalls haben wir für die 10 Kilometer von Damulla nach Sigiriya 50 Minuten gebraucht, kein Kommentar.
Als wir dort ausstiegen, haben wir uns schnell ein gemütliches, günstiges Gästehaus gesucht (der Besitzer war wirklich nett und hat uns zum Frühstück mit Essen überhäuft) und sind dann in einem Hotel essen gegangen. Während wir auf der Terasse auf Reis und Curry warteten, bat und der Kellner, in das Hotel zu gehen, da gegen 15 Uhr die Affen kommen würden und Probleme beim Essen machen könnten, bis zu Abend habe ich diese Affe nicht gesehen.
Anschließend sind wir aufgebrochen, um den Felsen zu besteigen. Unterwegs fiel den beiden IAESTE Studenten ein, dass wir doch noch unsere Pässe und Geld bräuchten, also sind Nuwan, Yusuf und ich zurück gejoggt (bei schwülen 30 Grad) und haben alles geholt. Aber als wir an der Kasse ankamen, war die Laune ganz am Boden: Wir hatten nur noch 2 Stunden um den Felsen hinauf zu steigen, zu besichtigen und wieder herunter zu kommen und als Krönung verlangten die von uns 2700 Rs Eintritt (Einheimische und Leute mit einem Residential Visa, was ich jetzt auch hab, bezahlten nur 50 Rs).
Irgendwie kratzen wir das Geld zusammen und machten uns auf den Weg.
Als es dann noch anfing zu regnen konnten mich auch die tollen Höhlenmalereien nicht mehr aufheitern.
Aber oben angekommen klarte der Himmel etwas auf und es wurde doch noch recht angenehm.
Unterwegs sahen wir kleine Affen und Bienenschwärme, die wie dicke Bärte am Felsen hingen (also ohne Bienenstock). Den Aufstieg ganz nach oben ermöglichte eine nicht gerade vertrauenswürdige Stahlkonstruktion.

Auf dem Felsen war die Aussicht phänomenal, die Landschaft sah aus, wie die einer Modelleisenbahnanlage, außerdem hauste eine Horde von Affen in den Ruinen. Erst waren sie recht niedlich, aber als sie sich nicht für mich interessierten und ich sie deshalb etwas geärgert habe, sprang ein Affe mit gefletschten Zähnen auf mich zu. Obwohl er nur knappe 50cm klein , hab ich die Flucht ergriffen. Ihre Zähne waren doch imposant und wer weiß was die für Krankheiten übertragen, der Film „Braindead“ hat mich gelehrt was das fuer schlimme Folgen haben kann.

Als wir wieder nach unten steigen wollten, versperrte uns eine Affenmutter mit 4 Kindern den Weg die Treppe hinunter. 7 Personen standen da und trauten sich nicht vorbei, selbst als geschlossene Gruppe funktionierte es nicht (logisch, denn nur die Vorhut kriegt alles ab). Als wir dann mit Steinchen geworfen haben, ist die Affenfrau komplett ausgetickt und hat uns 20 Meter von der Treppe weggejagt.
Erst als eine andere Gruppe kam, bei denen jemand einen Regenschirm hatte, konnten wir fliehen.
Da hatte ich erstmal genug von Affen, aber als wir unten ankamen, waren die anderen Affen (die der Kellner meinte) da. Das erste was ich von ihnen wahrnahm, war ein Brüllen und das Krachen eines 2 Meter langen, armdicken Astes der auf dem Boden landete, von dem Zeitpunkt an waren unsere Blicke gen Himmel gerichtet. Überall waren sie, ich würde sagen ca. 1,20 m groß in den Bäumen und haben sich dort aufgetobt. Kokosnüsse, Äste und was weiß ich alles flog aus den Baumkronen und schepperte auf Dächer oder Straßen. Wo es etwas Essbares gab, konnten nur Hunde die Affen abhalten von den Bäumen zu kommen.
Von da an ist eigentlich nicht viel Spektakuläres passiert, wir haben gegessen, getrunken und gequatscht, Yusuf und Suvi hatten noch eine kleine Auseinandersetzung und in der späten Nacht ist für einen der beiden IAESTE-Leute das Trip-SOLL zum Trip-IST geworden.
(Wer es jetzt noch nicht verstanden hat, der soll mich einfach anschreiben, dem schick ich dann eine genaue Erklärung mit Bildern).

Hier hab ich noch ein Video vom Weg nach Pittgoda, das abgelegene Bergdorf:


2 Kommentare:

Bazooka Boy hat gesagt…

SCHÄDEL mit LEDER darüber!!!

DIE Top-formulierung!!!

Ist ja wirklich echtes Wildlife da... Kommt man sich als Europäer nicht manchmal wie auf einer Reise in die Vergangenheit vor?!?

Alex hat gesagt…

Najo,

irgendwie nicht Vergangenheit, obwohl letztens das Naturkundemuseum hat mich an den Osten erinnert.
Es gibt ja Handys, Pcs, moderne Autos hier, aber zu 50% ist hier halt alles abgeranzt, was die Technik angeht.

Kann man schwer beschreiben.